Donnerstag, 30. Juli 2015

So sagen Sie geschickt und korrekt „Nein“ zu einem Wunsch nach Gehaltserhöhung

Gehaltsgespräche zu führen gehört zwar zum Alltag für Sie als Führungskraft. Trotzdem sind es immer wieder sensible Situationen, wenn Mitarbeiter auf Sie zukommen und Sie um eine Gehaltserhöhung bitten. Denn zum einen ist es Ihre Aufgabe, auf eine faire Leistungsvergütung im Gesamtteam zu achten, das heißt die Gehälter der anderen Mitarbeiter im Team nicht aus den Augen zu verlieren, wenn Sie einem Einzelnen eine Gehaltserhöhung gewähren. Zum anderen kann die Motivation eines Mitarbeiters erheblich leiden, wenn Sie seine Gehaltsforderung ablehnen, ohne glaubhaft zu begründen, warum Sie in diesem Augenblick so und nicht anders handeln wollen oder können.

Wichtig: Lassen Sie sich auf keinen Fall von einem Mitarbeiter überrumpeln und zu einer sofortigen Aussage für oder gegen eine Gehaltserhöhung hinreißen, gleichgültig in welcher Situation Sie sich mit dem Mitarbeiter gerade befinden. Entgegnen Sie dem Mitarbeiter, dass Sie das Gespräch in Ruhe mit ihm führen wollen und sich erst alle Leistungsbewertungen des Mitarbeiters, die Sie in den vergangenen Monaten gemacht haben, genau ansehen wollen.

Vereinbaren Sie mit Ihrem Mitarbeiter einen Termin für das Gehaltsgespräch. Sorgen Sie dafür, dass Sie vorher genügend Zeit haben, sich auf das Gespräch vorzubereiten.

So bauen Sie Gehaltsgespräche auf
Starten Sie das Gespräch immer positiv. Begrüßen Sie den Mitarbeiter freundlich, bieten Sie ihm ein Getränk an und signalisieren Sie ihm, dass Sie sich Zeit für ihn genommen haben. Kommen Sie dann ohne lange Umschweife zur Sache.

Tipp:
Falls bereits ein Jahres- oder Beurteilungsgespräch stattgefunden hat, können Sie sich auf die Ergebnisse beziehen. Wenn Sie mit dem Mitarbeiter noch kein derartiges Gespräch geführt haben, ist jetzt der richtige Zeitpunkt dafür. Am sachlichen Vergleich zwischen seinen Ergebnissen im Beurteilungszeitraum und den Zielvorgaben, die er nicht erreicht hat, wird er erkennen, dass seine Aussichten auf große Gehaltssprünge eher gering sind.

In der Regel wollen Sie den Mitarbeiter aber trotzdem nicht verlieren. Viele Mitarbeiter machen einen guten Job, tun sich aber nicht durch besondere Leistungen hervor. Sie haben jetzt die schwierige Aufgabe, ihm zu sagen, dass er in diesem Jahr noch mit keiner Gehalterhöhung rechnen kann und ihn dennoch zu einer konstanten oder sogar besseren Leistung für das nächste Jahr zu motivieren.

So gehen Sie vor:
Begründen Sie sachlich. Gehen Sie noch einmal kurz darauf ein, wie Sie seine Leistungen im Aufgabenbereich, seine Zusammenarbeit im Team, seinen konkreten Beitrag zum Teamerfolg, seine Ideen und seine Zukunftsorientierung bewertet haben. Betonen Sie noch einmal die positiven Aspekte, verdeutlichen Sie ihm aber auch sehr konkret, wo Sie noch Schwächen sehen und warum Sie deshalb in diesem Jahr keine Gehaltserhöhung gewähren können.Geben Sie Perspektiven. Nehmen Sie Bezug auf Ihr Zielvereinbarungsgespräch. Sagen Sie dem Mitarbeiter, dass Sie davon ausgehen, dass er seine Ziele in der Zukunft erreichen wird. Stellen Sie ihm in Aussicht, dass Sie bei einer erkennbaren Stabilisierung seiner Leistungen erneut mit ihm über das Gehalt sprechen werden.

Erklären Sie, warum Sie aus unternehmerischer Sicht keine Gehaltserhöhung geben können

Ihr Mitarbeiter ist ein hochmotivierter Leistungsträger, aber die Unternehmensvorgabe heißt: Gehälter einfrieren. Natürlich wollen Sie die Frau oder den Mann unbedingt halten. Sagen Sie das ehrlich: „Frau Meister, Sie haben in den vergangenen Monaten hervorragende Arbeit geleistet. Ich würde Ihnen gern und mit voller Überzeugung mehr Gehalt geben. Aber mir sind die Hände gebunden. Ich habe in diesem Jahr keine finanziellen Mittel für Gehaltserhöhungen.“

Falls möglich:
Zeigen Sie, dass Sie um eine zufriedenstellende Lösung ringen. Bieten Sie dem Mitarbeiter geldwerte Leistungen an, die oft aus steuerlichen Gründen interessanter sein können als eine Gehaltserhöhung wie z. B. Dienstwagen, günstiges Darlehen, Zuschüsse zur Kinderbetreuung usw. Stellen Sie ihm für das nächste Jahr interessante Projekte und erweiterte Kompetenzen in Aussicht. Motivieren Sie ihn über bedeutende Aufgaben und Herausforderungen, durch die er sich beruflich weiterentwickeln kann, und versichern Sie ihm, dass er mit einer Gehaltserhöhung rechnen kann, sobald sich die wirtschaftliche Lage wieder erholt.

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