Donnerstag, 3. September 2015

Arbeitsunfälle: G7 unterstützen „Vision Zero“

Durch schlechte Arbeitsbedingungen mit unzureichendem Arbeitsschutz können nicht nur Menschen zu Schaden oder sogar zu Tode kommen. Sie „führen auch zu erheblichen sozialen und wirtschaftlichen Verlusten und sind mit Umweltschäden verbunden“, so steht es in der Abschlusserklärung der G7-Staaten nach ihrem Gipfel auf Schloss Elmau Anfang Juni 2015.

Und den G7-Staaten kommt eine wichtige Rolle bei der Förderung der Arbeitnehmerrechte, guter Arbeitsbedingungen und des Umweltschutzes in globalen Lieferketten zu. Die G7 unterstützen einen „Vision-Zero-Fonds“, der nachhaltige Geschäftspraktiken fördert und dadurch arbeitsbedingte Todesfälle und schwere Arbeitsunfälle vermeidet.

Einer der Katalysatoren auf dem Weg zu dieser Erklärung war der Einsturz der Rana-Plaza-Textilfabrik in Bangladesch im vorletzten Jahr. Bei der Katastrophe kamen 1.138 Menschen ums Leben und 2.400 wurden verletzt.

Viele Waren in unseren Geschäften entstehen unter Arbeitsbedingungen, die wir verabscheuen würden, wären es Arbeitsbedingungen bei uns. Aber Bangladesch ist weit weg, und die Läden, die dort produzieren lassen, liegen um die Ecke. Dem DGB zufolge haben die Gewerkschaftsvorsitzenden der G7-Länder angeprangert, dass vieles, was bei uns in den Geschäften landet, in anderen Ländern der Welt unter menschenunwürdigen Bedingungen hergestellt, weiterverarbeitet und gehandelt wird.

Und auch die Entschädigung nach Unglücken wie in Bangladesch ist oft menschenunwürdig. So hatte der DGB im März 2015 gefordert, dass die G7-Regierungen ihren kollektiven Einfluss dafür nutzen, das Rana-Plaza-Entschädigungsverfahren abzuschließen. Der Treuhandfonds der Rana-Plaza-Spender weise ein Defizit von 9 Millionen US-Dollar auf, deshalb bekämen:
- die Opfer nur 70 Prozent ihrer Entschädigung
- am schlechtesten bezahlte Beschäftigte keine vereinbarten zusätzlichen Zahlungen
- langfristig Verletzte keine vereinbarten Zahlungen zur Deckung ihrer Arztkosten.

In der Abschlusserklärung des G7-Gipfels steht jetzt: „Wir begrüßen, dass die Finanzierungslücke des Rana-Plaza-Gebertreuhandfonds für die Entschädigung der Opfer des tragischen Unfalls von 2013 geschlossen wurde.“ Entwicklungsminister Müller schrieb, erstmals stünden weltweite Arbeits-, Sozial- und Umweltstandards auf der Agenda der G7-Staaten.

Arbeitsministerin Nahles sagte, es müsse alles getan werden, tragische Unfälle wie Rana Plaza zu vermeiden und die Prävention in ärmeren Produktionsländern zu stärken. Regierungen und Unternehmen in G7-Staaten seien für menschenwürdige Arbeitsbedingungen in Schwellen- und Entwicklungsländern mitverantwortlich.

Entwicklungsminister Müller zufolge sollen Konsumenten in Industrieländern künftig besser und transparenter nachvollziehen können, unter welchen Bedingungen die Waren in ihren Läden hergestellt werden.

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