Durch objektive, messbare Kriterien, die Sie der
Leistungsbeurteilung Ihrer Mitarbeiter zugrunde legen, können Sie
Beurteilungsfehler so gut wie möglich ausschließen. Doch es bleiben immer noch
ausreichend Spielräume für Ihre subjektive Einschätzung als Führungskraft.
Nehmen Sie deshalb folgende Möglichkeiten der Fehlbeurteilung selbstkritisch
unter die Lupe
1. Tendenz zur Milde
In diesem Fall neigt der Vorgesetzte dazu, seinen
Mitarbeitern mit der Beurteilung nicht wehtun zu wollen. Dies ist einerseits
verständlich, andererseits ist es häufig auch eine Form der Konfliktvermeidung.
Oft identifiziert der Vorgesetzte sich völlig mit seinem Team, will keine
Sympathien verlieren und beurteilt deshalb zu positiv.
Tipp:
Mit einer zu milden Beurteilung nehmen Sie Ihren Mitarbeitern die Chance, sich zu verbessern. Nur Ihre klare Rückmeldung hilft Ihren Mitarbeitern, ihre Potenziale zu entwickeln. Finden Sie deshalb die richtige Balance zwischen Distanz und Nähe zu Ihren Mitarbeitern
Tipp:
Mit einer zu milden Beurteilung nehmen Sie Ihren Mitarbeitern die Chance, sich zu verbessern. Nur Ihre klare Rückmeldung hilft Ihren Mitarbeitern, ihre Potenziale zu entwickeln. Finden Sie deshalb die richtige Balance zwischen Distanz und Nähe zu Ihren Mitarbeitern
2. Tendenz zur
Strenge
Dieses Phänomen tritt auf, wenn ein Vorgesetzter sehr
hohe Ansprüche an sich selbst stellt und das gleiche von seinen Mitarbeitern
verlangt. Das schafft Distanz zu den Mitarbeitern und verdeutlicht das
Hierarchiegefälle. Strenge tritt auch auf, wenn der Beurteilende zu kritisch
ist oder versucht, eigene Defizite nach außen mit Härte zu kompensieren. Oder
wenn die Führungskraft selbst eine strenge Beurteilung erfahren hat.
Tipp:
Hinterfragen Sie immer wieder, ob Ihre Anforderungen realistisch sind. Machen Sie sich bewusst: Zu strenge Beurteilungen demotivieren Ihre Mitarbeiter.
Tipp:
Hinterfragen Sie immer wieder, ob Ihre Anforderungen realistisch sind. Machen Sie sich bewusst: Zu strenge Beurteilungen demotivieren Ihre Mitarbeiter.
3. Tendenz zur Mitte
Dieser Beurteilungstendenz verfallen viele Vorgesetzte. Sie
stufen Mitarbeiter bevorzugt auf der mittleren Stufe der Bewertungsskala ein,
um sich nicht für eine negative oder positive Bewertung entscheiden zu müssen.
Das Ergebnis: Gute Mitarbeiter werden zu schlecht und schlechte Mitarbeiter zu gut beurteilt. Bei dieser Gleichmacherei verlieren jedoch vor allem die Leistungsträger ihre Motivation.
Tipp:
Gegen die Tendenz zur Mitte helfen folgende Strategien:
Das Ergebnis: Gute Mitarbeiter werden zu schlecht und schlechte Mitarbeiter zu gut beurteilt. Bei dieser Gleichmacherei verlieren jedoch vor allem die Leistungsträger ihre Motivation.
Tipp:
Gegen die Tendenz zur Mitte helfen folgende Strategien:
- Bilden Sie eine Rangreihe: Geben Sie für jedes
Beurteilungsmerkmal an, welcher Ihrer Mitarbeiter an erster Stelle, an 2.
Stelle usw. steht.
- Machen Sie einen Paarvergleich: Vergleichen Sie jeden
Mitarbeiter mit jedem anderen hinsichtlich eines bestimmten Merkmals, und
entscheiden Sie, welcher von beiden überlegen ist.
- Bilden Sie eine Prozentrangskala mit schrittweiser
Entscheidung: Legen Sie zunächst fest, ob der betreffende Mitarbeiter in Bezug
auf das fragliche Merkmal zur besseren oder schlechteren Hälfte zählt, was die
Leistung anbelangt. Danach entscheiden Sie, ob er sogar zu den oberen oder
unteren 25 % gehört
4. Tendenz zum
Extrem
Manche Vorgesetzte
neigen zu extremen Bewertungen und vergeben kaum mittlere Noten. Mitarbeiter
leisten in ihren Augen entweder gute oder schlechte Arbeit. In einigen Fällen
werden Mitarbeiter sogar von Jahr zu Jahr völlig unterschiedlich bewertet, einmal sehr gut und das Jahr darauf
sehr schlecht. Dies führt zu einer großen Verunsicherung bei Mitarbeitern. Sie
wissen nicht mehr, welche Anforderungen für sie gelten. Die Konsequenz ist
häufig Erstarrung – aus Angst, Fehler zu machen.
Tipp:
Dass Mitarbeiter grundlos von einem Leistungshoch in ein Leistungstief fallen, ist sehr selten. Meist sind dafür private oder gesundheitliche Probleme verantwortlich. Unter Umständen haben sich durch interne oder externe Veränderungen die Anforderungen an den Arbeitsplatz extrem verändert.
Prüfen Sie genau, woran es liegen kann, wenn starke Leistungsdifferenzen auftreten, und besprechen Sie große Beurteilungsgefälle ausführlich mit Ihrem Mitarbeiter.
5. Tendenz zur selektiven Wahrnehmung
Menschen neigen zur selektiven Wahrnehmung. D. h.: Als Führungskraft sehen Sie immer nur einen kleinen Ausschnitt von dem, was der Mitarbeiter alles leistet. Vieles andere, das ebenfalls für die Beurteilung wichtig ist, entgeht Ihnen. Es gibt aber auch Beurteilungssituationen, in denen Vorgesetzte unbewusst nur die Informationen in ihre Bewertung einfließen lassen, die sie in ihren Urteilen bestärken. Alles andere, was ihrem bereits gefassten Urteil widerspricht, blenden sie aus. Folgende Effekte sind dafür verantwortlich:
Der Primacy- und Recency-Effekt
Es besteht die Gefahr, einen Mitarbeiter sehr gut oder schlecht zu bewerten, weil der Mitarbeiter aufgrund eines besonderen Vorkommnisses gleich zu Anfang des Beurteilungszeitraums einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat (Primacy-Effekt). Entweder durch eine herausragende Leistung oder einen fatalen Fehler, der Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist. Dieser Eindruck überstrahlt nachfolgende Leistungen, und der Mitarbeiter ist schon in seiner Beurteilung festgelegt.
Beim Recency-Effekt ist es umgekehrt: Womöglich hatten Sie während des Jahres nicht sehr viel Zeit, die Leistungen eines Mitarbeiters aufmerksam zu verfolgen. Dann bleibt insbesondere der letzte Eindruck, kurz vor der Beurteilung, haften und beeinflusst Ihr Urteil maßgeblich.
Tipp:
Ein probates Mittel, solche Primacy und Recency-Effekte zu verhindern, ist die kontinuierliche und durch Fakten untermauerte Bewertung des Mitarbeiters im gesamten Beurteilungszeitraum. Die Summe Ihrer Notizen während des Jahres hilft Ihnen bei einer möglichst objektiven Beurteilung.
Tipp:
Dass Mitarbeiter grundlos von einem Leistungshoch in ein Leistungstief fallen, ist sehr selten. Meist sind dafür private oder gesundheitliche Probleme verantwortlich. Unter Umständen haben sich durch interne oder externe Veränderungen die Anforderungen an den Arbeitsplatz extrem verändert.
Prüfen Sie genau, woran es liegen kann, wenn starke Leistungsdifferenzen auftreten, und besprechen Sie große Beurteilungsgefälle ausführlich mit Ihrem Mitarbeiter.
5. Tendenz zur selektiven Wahrnehmung
Menschen neigen zur selektiven Wahrnehmung. D. h.: Als Führungskraft sehen Sie immer nur einen kleinen Ausschnitt von dem, was der Mitarbeiter alles leistet. Vieles andere, das ebenfalls für die Beurteilung wichtig ist, entgeht Ihnen. Es gibt aber auch Beurteilungssituationen, in denen Vorgesetzte unbewusst nur die Informationen in ihre Bewertung einfließen lassen, die sie in ihren Urteilen bestärken. Alles andere, was ihrem bereits gefassten Urteil widerspricht, blenden sie aus. Folgende Effekte sind dafür verantwortlich:
Der Primacy- und Recency-Effekt
Es besteht die Gefahr, einen Mitarbeiter sehr gut oder schlecht zu bewerten, weil der Mitarbeiter aufgrund eines besonderen Vorkommnisses gleich zu Anfang des Beurteilungszeitraums einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat (Primacy-Effekt). Entweder durch eine herausragende Leistung oder einen fatalen Fehler, der Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist. Dieser Eindruck überstrahlt nachfolgende Leistungen, und der Mitarbeiter ist schon in seiner Beurteilung festgelegt.
Beim Recency-Effekt ist es umgekehrt: Womöglich hatten Sie während des Jahres nicht sehr viel Zeit, die Leistungen eines Mitarbeiters aufmerksam zu verfolgen. Dann bleibt insbesondere der letzte Eindruck, kurz vor der Beurteilung, haften und beeinflusst Ihr Urteil maßgeblich.
Tipp:
Ein probates Mittel, solche Primacy und Recency-Effekte zu verhindern, ist die kontinuierliche und durch Fakten untermauerte Bewertung des Mitarbeiters im gesamten Beurteilungszeitraum. Die Summe Ihrer Notizen während des Jahres hilft Ihnen bei einer möglichst objektiven Beurteilung.
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